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Tagbruxismus und Nachtbruxismus
Unterschiede und Auswirkungen

Zähneknirschen, auch als Bruxismus bekannt, kann sowohl tagsüber als auch nachts auftreten. Beide Formen teilen zwar ähnliche Symptome, aber ihre Ursachen und die Art und Weise, wie sie den Körper beeinflussen, unterscheiden sich deutlich. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu verstehen, um gezielt gegen die jeweiligen Belastungen vorgehen zu können.

Tagbruxismus: Stress im Alltag

Bruxismus am Tag, der demnach während des Wachzustands auftritt, ist oft eine Reaktion auf Stress, Anspannung oder emotionale Belastung. Viele Menschen merken gar nicht, dass sie tagsüber mit den Zähnen pressen oder knirschen – sei es bei der Arbeit, während intensiver Konzentrationsphasen oder in emotional aufwühlenden Momenten.

Das unbewusste Anspannen des Kiefers kann jedoch zu Verspannungen der Gesichtsmuskulatur und sogar des gesamten Nacken- und Schulterbereichs führen. Auch Zahnschäden und Beschwerden im Kiefergelenk sind häufige Folgen dieser wiederholten Belastung. Tagbruxismus ist meist eine direkte körperliche Reaktion auf äußere Stressoren und kann durch Entspannungstechniken oder Verhaltensänderungen gezielt angegangen werden.

Nachtbruxismus: Zähneknirschen im Schlaf

Im Gegensatz dazu geschieht Nachtbruxismus im Schlaf und bleibt oft unbemerkt, bis Partner das nächtliche Knirschen hören oder der Zahnarzt auf entstandene Schäden an den Zähnen aufmerksam macht. Bei vielen Betroffenen ist Nachtbruxismus mit Schlafstörungen verbunden – beispielsweise tritt er oft bei Menschen auf, die unter Schlafapnoe leiden.

Stress spielt auch beim nächtlichen Bruxismus eine Rolle: Unverarbeitete Anspannung des Tages wird während der Nacht im Kiefer ausgelebt. Anders als beim Tagbruxismus sind es hier vor allem Zahnschmelzverlust, morgendliche Kieferschmerzen und Kopfschmerzen, die als erste Warnsignale auftreten. Zudem kann der gestörte Schlaf die Erholungsqualität beeinträchtigen, was zu Tagesmüdigkeit und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.

Unterschiede zwischen Tag- und Nachtbruxismus

Während Tagbruxismus und Nachtbruxismus zwar ähnliche Symptome haben können, gibt es auch ein paar wichtige Unterschiede:

  • Bewusst vs. unbewusst: Tagbruxismus tritt häufig bewusst bei Stress auf, während Nachtbruxismus im Schlaf unbemerkt abläuft.
  • Tageszeit: Tagbruxismus ist auf den wachen Zustand beschränkt, während Nachtbruxismus im Schlaf auftritt.
  • Folgen: Tagbruxismus verursacht oft muskuläre Verspannungen, während Nachtbruxismus eher Zahnschäden und Schlafstörungen verursacht.

Behandlungsmöglichkeiten

Tagbruxismus kann oft durch bewusste Verhaltensänderungen kontrolliert werden, wohingegen Nachtbruxismus schwerer zu behandeln ist, da er im Schlaf auftritt. Eine gängige Methode zur Behandlung des nächtlichen Bruxismus ist das Tragen einer Aufbissschiene, die die Zähne schützt und die Belastung auf den Kiefer reduziert. Die Schiene wirkt wie ein Puffer, um weiteren Zahnschäden vorzubeugen. Zusätzlich kann eine Verbesserung der Schlafhygiene oder eine Therapie zur Behandlung von Schlafstörungen wie Schlafapnoe notwendig sein, um die Ursachen des nächtlichen Knirschens anzugehen.

Zu den gängigen Ansätzen gehören:

  • Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation, um den Tagbruxismus zu lindern.
  • Verhaltensänderungen, um bewusstes Zähnepressen zu vermeiden.
  • Aufbissschienen zur Linderung der Symptome von Nachtbruxismus.
  • Schlafhygiene, also Verhaltensweisen fördern, die die Schlafqualität verbessern.
  • Zahnärztliche Kontrollen, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Bewusst gegensteuern

Trotz der Unterschiede zwischen Tag- und Nachtbruxismus gibt es eine gemeinsame Grundlage: Beide können ernsthafte Auswirkungen auf die Zahngesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben. Während der Tagbruxismus durch Stressabbau und Achtsamkeit reduziert werden kann, erfordert der Nachtbruxismus oft gezielte therapeutische Ansätze, um den Betroffenen zu helfen. Eine frühzeitige Diagnose und individuelle Behandlung können dazu beitragen, langfristige Schäden zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.

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Zuletzt aktualisiert am: 13.09.2024

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