Ursachen und Folgen der Entzündung
Sowohl das Kiefergelenk als auch der Kieferknochen können entzündet sein – für eine differenzierte Diagnose sollten Sie unbedingt einen Spezialisten aufsuchen. Ist der Knochen betroffen, wird von einer Kiefer- oder genauer Kieferknochenentzündung gesprochen. In Abhängigkeit davon, ob es sich um eine chronische oder akute Entzündung handelt, unterscheiden sich die Verläufe und Symptome voneinander: Während eine akute Entzündung nach kurzer Zeit (spätestens nach wenigen Wochen) überstanden ist, ist der chronische Verlauf langwierig und schleichend.
Die Entzündung des Kieferknochens entsteht durch Bakterien, die in den Mund gelangen und sich dort ausbreiten. Das kann beispielsweise dann geschehen, wenn eine Karies oder Parodontitis nicht richtig behandelt wird, denn dann können die Bakterien vom Zahn in den Knochen eindringen. Auch nach einer Wurzelbehandlung besteht ein erhöhtes Risiko, da das Immunsystem des betroffenen Zahns nicht mehr funktioniert, sodass er besonders anfällig für Entzündungen ist.
Werden Zähne entfernt, kann sich das Risiko für das Eindringen von Bakterien aufgrund der entstandenen Wunde erhöhen. Zudem gelten Verletzungen des Kieferknochens, eingedrungene Fremdkörper (beispielsweise im Rahmen vorheriger Behandlungen) sowie das Durchbrechen der Weisheitszähne als mögliche Ursachen für einen entzündeten Kiefer.
Knochen setzen sich aus dem Knochenmark, der Knochenhaut und den äußeren Knochenteilen zusammen. Von einer Osteomyelitis wird gesprochen, wenn das Mark betroffen ist, eine Ostitis beschreibt die Entzündung der äußeren Knochenanteile und unter einer Periostitis ist eine entzündete Knochenhaut zu verstehen. Außerdem kann sich eine Eiteransammlung im Gewebe, ein sogenannter Abszess, bilden.
Die Symptome einer Knochenentzündung sind abhängig von dem jeweiligen Verlauf sowie der Form. Häufig sind die Beschwerden zu Beginn der Erkrankung kaum wahrnehmbar, sodass sie erst bemerkt wird, wenn die Entzündung weiter fortschreitet. Erste spürbare Anzeichen sind dann klassische Entzündungssymptome: Eine Rötung des betroffenen Gewebes sowie eine Schwellung und Überwärmung. Starke Schmerzen treten unter Umständen gemeinsam mit einem Pochen im Kiefer auf. Auch Zahnschmerzen bis hin zur Lockerung der Zähne sind möglich – dann ist die Kieferentzündung allerdings schon über das Anfangsstadium hinaus.
Über die lokalen Beschwerden hinausgehend können weitere Symptome auftreten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt mit einer Kieferentzündung in Verbindung gebracht werden. So sind Fieber, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit weitere Warnzeichen für einen entzündeten Kieferknochen.
Die Symptome werden insbesondere zu Beginn häufig unterschätzt, was die Diagnose einer Kieferentzündung oftmals hinauszögert. Mit der Zeit können sich Entzündungen allerdings im Körper ausbreiten, was bis zu einer Blutvergiftung, einer sogenannten Sepsis, führen kann. Deshalb ist es ratsam, möglichst schnell einen Zahnarzt aufzusuchen. Dieser kann für eine sichere Diagnose auf verschiedene bildgebende Verfahren zurückgreifen: Oft genügen Röntgenbilder, um eine Kieferentzündung festzustellen. Zur Diagnose von komplizierten Fällen ist hingegen ein CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) nötig. Bei der Wahl einer geeigneten Praxis kann Ihnen unsere Arztsuche behilflich sein.
Nach der Diagnose wird die geeignete Behandlungsmethode entschieden. Eine medikamentöse Therapie stützt sich auf Antibiotika und Schmerzmittel, im Falle eines Abszesses muss dieser allerdings chirurgisch geöffnet und geleert werden.
Wurde die Therapie der Entzündung erfolgreich angegangen, muss auch noch die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. In diesem Rahmen werden die von Karies befallenen Zähne behandelt oder auch erkrankte Zähne gänzlich entfernt. Handelt es sich bereits um einen fortgeschrittenen Krankheitsverlauf oder sogar eine chronische Kieferentzündung mit Abbau des Knochens, dann kann für die vollständige Heilung und Wiederherstellung des Knochens gegebenenfalls eine Operation nötig sein.
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