Wann bei Kindern Bruxismus normal ist und worauf Eltern achten sollten
Babys und kleine Kinder knirschen, sobald die ersten Zähne erscheinen. In den ersten Lebensmonaten bis hin zum dritten Lebensjahr ist der Bruxismus ein ganz normales Entwicklungsphänomen. In diesem Alter wachsen die Milchzähne durch die Zahnleiste in die Mundhöhle hinein und müssen ihren Platz innerhalb des Gebisses noch suchen. Deshalb werden die Kaufflächen gegeneinander abgeschliffen, um den korrekten Zusammenbiss zwischen Ober- und Unterkiefer zu konstruieren.
Auf diese Weise wird bei Kindern die Zahnlänge der unteren Zahnreihe passgenau zur der oberen Zahnreihe angepasst. Es handelt sich also nicht um einen behandlungsbedürftigen Bruxismus. Der Zahnarzt nennt diese Phase bei Kindern auch „Zähne einbeißen“. Auch während und nach dem Wechsel vom Milchzahn zum bleibenden Zahn ist das Reiben und Pressen ganz normal und hört selbständig wieder auf. Beim Bruxismus von Kindern ist im Normalfall mit keinerlei Folgen an den Zähnen zu rechnen.
Nächtliches Zähneknirschen, Zungen- und Wangenbeißen oder festes Aufeinanderpressen der Zähne – fast 40 Prozent der Kinder zeigen Symptome von Bruxismus. Und auch wenn die Ursachen meist in Zahnfehlstellungen, fehlenden oder nachwachsenden Zähnen liegen, ist der Ursprung zusätzlich in der Psyche zu suchen. Kinder, die im Schlaf reden oder viel sabbern, immer mit offener Tür oder eingeschaltetem Licht schlafen wollen, weisen Potenzial für Bruxismus auf.
Diese Anzeichen stehen natürlich in erster Linie in Zusammenhang mit einer gewissen Unsicherheit oder inneren Unruhe, die durch das Reiben mit den Zähnen beseitigt werden sollen. Es ist daher sinnvoll auf die Schlafgewohnheiten des Kindes zu achten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Entwöhnung zu ergreifen. Auch das Vorliegen von Bruxismus bei den Eltern, kann die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf das kindliche Verhalten erhöhen.
Bei starken Beschwerden aufgrund des Knirschens sind auch bei Kindern verschiedene Behandlungen möglich. Besonders Entspannungsübungen sind zu empfehlen. Zudem sind Aufbissschienen sowohl für Kinder als auch Erwachsene ein typischer Bestandteil der Therapie.
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